Graphik und Plastik

Als Schüler von Hans Theo Richter an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, dann als Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR, ist er mit der Technik des Druckvorgangs, der zugleich eine Kontrolle der künstlerischen Arbeit darstellt, eng vertraut. Seine Arbeitsweise, die Blätter meist selbst zu drucken, führt ihn zu einer klaren Bildaussage und Formensprache. Sells künstlerische Handschrift sowohl in der Graphik als auch in der Plastik ist unverwechselbar. Es sind die alitäglichen Themen, die ihn interessieren: Ihn beschäftigt das „Normale", das einfache ländliche Leben, das ihm von Kindheit an vertraut ist und ihm auf seinen Reisen neu begegnete. Es ist ein glückliches Zusammentreffen, daß die Illustrationen zu Strittmatter „Ein Dienstag im September" und „Ochsenkutscher" gerade Lothar Sell übertragen wurden, dessen künstlerisches Anliegen dem Strittmatters wesensverwandt ist. Gleich Strittmatter ist Sell dem Leben auf dem Dorfe verbunden, mit dem Gespür für das Besondere im Alltäglichen. In der einfachen, klaren Sprache des Holzschnitts, die der Erzählweise Strittmatters entgegenkommt, schildert Sell einzelne Szenen, oft mit humorvollen Details, in denen seine Freude am Erzählen deutlich wird.